Lemgo/Detmold. Labore, Werkstätten und Seminarräume der Technischen Hochschule OWL haben kürzlich wieder ihre Türen geöffnet und boten einen Blick hinter die Kulissen von Wissenschaft und Technik. „Das ist echter Wissenstransfer – zum Anfassen, Ausprobieren und Mitmachen“, freuten sich viele Gäste, darunter auch Ehemalige, über das abwechslungsreiche Programm.

Auch zahlreiche Studieninteressierte nutzten den Tag der offenen Tür an den Standorten in Detmold und Lemgo, um sich ausführlich zu informieren.

Gute Aussichten am Standort Detmold

In Detmold sorgten unter anderem der Ausblick bis zum Hermannsdenkmal aus dem Heißluftballonkorb am Baukran, kreative Mitmachaktionen rund um Architektur und Bauingenieurwesen sowie Einblicke in digitale Planung per Augmented Reality für Begeisterung. Auch die erste Einbauküche Deutschlands – die „Frankfurter Küche“ – und ihre gesellschaftlichen Hintergründe stießen auf großes Interesse.

Im Fachbereich Medienproduktion konnten Gäste erleben, wie eine Fernsehproduktion entsteht, der Redaktion des Campusradios Triquency über die Schulter schauen oder im Kurzfilmkino studentische Filmkunst genießen.

Auf dem Campus in Detmold bot eine Fahrt im Heißluftballon am Baukran einen spektakulären Ausblick bis zum Hermannsdenkmal.  Foto: TH OWL
Auf dem Campus in Detmold bot eine Fahrt im Heißluftballon am Baukran einen spektakulären Ausblick bis zum Hermannsdenkmal. Foto: TH OWL

Große Aufmerksamkeit bekam auch der Brücken-Crashtest: Zehn studentische Teams traten mit selbstgebauten Brücken aus vorgegebenen Materialien gegeneinander an. Ziel war es, eine möglichst leichte und gleichzeitig stabile Konstruktion zu schaffen. Um 12 Uhr wurde es ernst: Unter Jubel zeigte sich, welche Brücke am meisten aushielt. Das Team von Johanna Specht, Linus Moersener und André Marx erreichte den ersten Platz – ihre Brücke hielt einer Belastung von 4,2 Kilonewton (kN) stand – bevor sie nachgab.

Virtuelles Hermannsdenkmal in 3D

Der Tag der Innenarchitektur der AKNW, der zeitglich am Campus in Detmold stattfand, brachte ebenfalls eine Reihe von Interessierten aus der Praxis in die Seminarräume und Labore. Im nur wenige Hundert Meter entfernten KreativInstitut.OWL (KIO) stand die Technik der Zukunft im Mittelpunkt: Wer wollte, konnte das Hermannsdenkmal als 3D-Hologramm erleben oder sich in eigens programmierten Spielen verlieren.

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Gleich nebenan gewährte das große Greenscreenstudio der Medienproduktion exklusive Einblicke in eine laufende TV-Produktion: Hier durften die Gäste selbst Teil des Bildes werden, Regie erleben, Kameraarbeit testen.

Moderne Technik und historische Maschinen in Lemgo

Auch der Lemgoer Campus zeigte sich wieder von seiner besten Seite: Technisches Know-how zum Mitnehmen bot die CNC-Drehmaschine, auf der individuelle Schachfiguren gefertigt wurden, ebenso wie die kostenlose Wasseranalyse oder der Feldroboter vom Sustainable Campus Höxter, den man sogar selbst fernsteuern konnte.

Ein weiteres Highlight war der „Open Factory Day“ der Smart Factory OWL. Hier ging es um moderne Fertigungstechnologien, Löttechniken zum Ausprobieren und den kreativen Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Besonders spannend: Wie täuschend echt KI-generierte Bilder wirken können – und welche Risiken damit verbunden sind.

Kreativer Einsatz von Künstlicher Intelligenz: Besucher konnten in Lemgo erleben, wie täuschend echt KI-generierte Bilder wirken können – und welche Risiken damit verbunden sind.  Foto: TH OWL
Kreativer Einsatz von Künstlicher Intelligenz: Besucher konnten in Lemgo erleben, wie täuschend echt KI-generierte Bilder wirken können – und welche Risiken damit verbunden sind. Foto: TH OWL

„Ich war 2012 selbst Absolvent an der TH OWL – damals hieß der Studiengang noch Maschinentechnik. Wenn ich heute die modernen Labore sehe, komme ich aus dem Staunen nicht heraus. Der Campus Lemgo hat sich unglaublich verändert – im besten Sinne! Es ist beeindruckend zu sehen, wie sich Technik, Forschung und Lehre hier weiterentwickelt haben“, sagte Matthias, der den Tag der offenen Tür gemeinsam mit seinem Sohn besuchte.

Historisch und zukunftsweisend zugleich war der älteste noch laufende Dieselmotor der Welt: Die Maschine Baujahr 1902 wurde mit modernem HVO-Kraftstoff betrieben – ein eindrucksvolles Zeichen für den Wandel im Energiesektor.

Starke Partner aus der regionalen Wirtschaft

Im CIIT stellten regionale Partner wie Phoenix Contact und Weidmüller ihre enge Zusammenarbeit mit der TH OWL vor und machten zugleich auf freie Ausbildungs- und duale Studienplätze aufmerksam.

Auch das Mobilitätsprojekt „NeMo.bil“ und das kreiselstabilisierte MONOCAB zeigten eindrucksvoll, wie die TH OWL gemeinsam mit ihren Partnern an zukunftsfähigen Lösungen für den ländlichen Raum arbeitet.

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