Bielefeld . Die Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen begrüßt die Grundsatzeinigung im Zollstreit zwischen den USA und der EU. Nach Ansicht der IHK sei somit die Gefahr einer weiteren Eskalation erst einmal gebannt und schaffe zumindest kurzfristig eine gewisse Stabilität.

Mit der Einigung verknüpft die IHK die Hoffnung, dass die Phase permanenter Unsicherheit ein Ende finden wird. Abzuwarten bleibe aber die konkrete Umsetzung. Viele Details sind weiterhin offen und noch Gegenstand von Verhandlungen. „Eine seriöse Bewertung der wirtschaftlichen Auswirkungen ist deshalb derzeit noch nicht möglich.

Klar ist jedoch: Ein Basiszoll von 15 Prozent würde für viele Exportprodukte eine Erhöhung gegenüber dem bisherigen Status quo bedeuten – und damit eine schmerzhafte Belastung für die exportorientierte Industrie auch bei uns in Ostwestfalen“, schreibt die IHK Ostwestfalen in einer Pressemitteilung.

Denn sollten die Zölle dauerhaft erhoben werden, so warnt die IHK vor den Folgen für die deutsche und natürlich auch für die ostwestfälische Wirtschaft.

„Protektionistische Maßnahmen und Zölle erweisen sich im Handel zwischen großen Wirtschaftsräumen wie der EU und den USA am Ende als kontraproduktiv – für beide Seiten. Sie verteuern Produkte, erschweren Investitionen und schwächen den freien Warenverkehr“, schreibt die IHK Ostwestfalen weiter und fordert, dass in den weiteren Verhandlungen mit den USA die EU „alles daransetzt, die Belastungen für die Wirtschaft so gering wie möglich zu halten“. Zudem müsse Europa seine Handelsbeziehungen breiter aufstellen.

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Die Diversifizierung des Außenhandels sei entscheidend, um Abhängigkeiten zu reduzieren. So müsse das Mercosur-Abkommen mit Südamerika kurzfristig ratifiziert werden und weitere Handelsabkommen zügig und entschlossen vorangetrieben werden.