OWL . Mit Blick auf die in den letzten Tagen geführte politische Debatte um Sicherheit in den Innenstädten macht der Handelsverband Deutschland (HDE) deutlich, dass es vor allem darum gehen muss, Leerstand in den Stadtzentren zu vermeiden.

„Die sicherste Innenstadt ist eine Innenstadt ohne Leerstände und mit einem vitalen Einzelhandel. Die Geschäfte des Handels sind sichere Orte. Verödete Stadtzentren rutschen ab und erzeugen dunkle Angsträume. Deshalb werben wir als Handelsverband seit vielen Jahren für Maßnahmen zum Erhalt und zur Wiederbelebung von Innenstädten“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth.

An die Politik gerichtet schlägt der HDE deshalb konkrete Maßnahmen zur Stärkung der Handelsunternehmen und des Standortes Innenstadt vor: „Wir brauchen bessere Abschreibungsmöglichkeiten für private Investitionen in die Stadtzentren. Je schneller gehandelt wird, desto besser. Vernachlässigte Innenstädte wieder aufzubauen ist immer teurer, als vitale Zentren zu erhalten“, so Genth weiter.

Die Politik muss aus Sicht des Verbandes jetzt handeln und die Einzelhändler entlasten. „Die Senkung der Stromsteuer muss auch für Handelsunternehmen kommen, das macht für die Branche jährlich 700 Millionen Euro aus. Zudem muss endlich ein wirkungsvolles Stoppschild gegen den unfairen Wettbewerb mit Plattformen und Händlern aus Fernost wie Temu und Shein her.

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Diese unfaire Konkurrenz, die sich nicht an unsere Regeln hält, muss rasch gestoppt werden. Ansonsten blutet der heimische Einzelhandel weiter aus“, so der HDE-Hauptgeschäftsführer weiter. Gute Rahmenbedingungen für den Einzelhandel seien ein wichtiger Punkt, um die Geschäfte vor Ort als sichere Orte für alle und Stabilitätsanker für Innenstädte zu erhalten.

Infobox: Seit Sommer negativer Trend bei der Verbraucherstimmung

  • Die Konsumstimmung sinkt im November, nach einem kurzen Anstieg im Oktober.
  • Das HDE-Konsumbarometer zeigt negative Trends, insbesondere bei Anschaffungs- und Sparneigung, was auf abnehmende Einkommenserwartungen hinweist.
  • Die Verbraucher sind verunsichert, und die Lage am Arbeitsmarkt bleibt angespannt.
  • Dies könnte das Weihnachtsgeschäft negativ beeinflussen. Ein Optimismus könnte zurückkehren, wenn finanzpolitische Maßnahmen das Wachstum anregen.