Minden-Lübbecke . Häufig lasten die Vorbereitungen bei großen Familienessen zu Weihnachten oder Ostern auf nur wenigen Schultern. Während den einen das Wasser im Mund zusammenläuft, treibt es den anderen in der Küche die Schweißperlen auf die Stirn. Doch das muss nicht sein! Denn die gastronomische Landschaft im Kreis Minden-Lübbecke ist vielfältig – und bereit für die Weihnachtsfeiertage.

„Die Branche sieht dem Weihnachtsgeschäft positiv entgegen“, berichtet Larissa Mattlage, Kreisvorsitzende des Branchenverbandes Dehoga OWL. Die Gastronomie habe sich den Herausforderungen der letzten Jahre, wie dem Ukraine-Konflikt und der hohen Inflation, auf beeindruckende Weise entgegen gestellt. Da kann es schon mal stressig werden, doch „Stress-Situationen gehören zu unserem Alltag dazu.“ Das gilt rund ums Jahr – in Frühling, Sommer, Herbst und Winter. „Unsere Berufe zeichnen sich dadurch aus, dass wir direktes Feedback von unseren Gästen für unsere Arbeit bekommen. Diese Form der Anerkennung ist großartig.“ Übrigens: „Die Weihnachtszeit ist nicht stressiger als andere Zeiten, da wir ja nicht davon überrascht werden sondern geplant in die Zeit gehen.“

Wunsch nach einem schön gedeckten Tisch kennt keine Jahreszeit

Das gilt im Idealfall auch für alle, die über die Weihnachtstage ein Restaurant aufsuchen möchten. Planung ist die halbe Miete. Denn die Nachfrage nach einem schön gedeckten Tisch sei – unabhängig von der Weihnachtszeit – unverändert hoch. Gerade nach den letzten Jahren hätten die Menschen Lust, sich wieder zu treffen und die Geselligkeit zu genießen. „Wer eine gute Zeit in einem Restaurant verbracht hat, kommt gerne wieder – und oft bucht man dann auch schon fürs nächste Jahr.

Nachhaltigkeit spielt in der Gastronomie eine immer größere Rolle

Denen, die während der Feiertage ausgehen möchten, rät die Verbandsvorsitzende zur deshalb rechtzeitigen Reservierung. „Des Weiteren tut jeder gut daran zu schauen, was der Gastronom der Wahl an den Feiertagen anbietet. Viele Kollegen servieren an Weihnachten nicht ihr ‚normales‘ Angebot, sondern ein spezielles Menü oder Buffet.“ Die Weihnachtsgans ist dabei in den allermeisten Speisekarten zu finden. Da aber auch die vegetarische und vegane Küche immer mehr Anhänger finde, werde das Angebot insgesamt breiter. Dabei spielt auch das Thema Nachhaltigkeit eine immer größere Rolle. „Regionale Produkte, die genaue Planung, der gut durchdachte Einkauf – die Liste ist lang. Das sorgt nicht nur für mehr Nachhaltigkeit, sondern ist auch zur eigenen Positionierung und betriebswirtschaftlich unabdingbar.“

Larissa Mattlage leitet das Schloss Benkhausen

Viele Kunden wissen zu schätzen, in ihr Lieblingsrestaurant einkehren zu können. Die Branche hat in den letzten, krisenbehafteten Jahren viel einstecken müssen. „Bei all den Herausforderungen steckt oftmals der Unternehmer zurück – nicht nur wirtschaftlich, auch mental“, berichtet Larissa Mattlage, die als Direktorin das Schloss Benkhausen in Espelkamp leitet. Mit der geplanten Erhöhung der Mehrwertsteuer von sieben auf 19 Prozent bahne sich für das neue Jahr bereits die nächste schwere Situation an. Um wirtschaftlich zu bleiben, müsse man diese Erhöhung 1:1 an die Gäste weitergeben. „Die Frage ist – wie viele Gäste können sich das dann noch leisten? Wir sind zwar angeschlagen, lassen uns aber nicht unterkriegen – versprochen!“

Zunächst einmal stehen die Advents- und die Weihnachtszeit an. „Für mich ist es jedes Jahr wieder ein besonderer Moment, wenn unser Hotel weihnachtlich geschmückt wird – meistens passiert das über Nacht. Und das fühlt sich so an, als ob tatsächlich über Nacht die guten Elfen gekommen wären: Die Gerüche und die Stimmung verändern sich schlagartig und die Gäste wandeln mit strahlenden Augen durch das Haus. Das ist jedes Jahr aufs Neue eine besondere Zeit.“