Hannover/Minden-Lübbecke . Die Rücktrittsankündigung von Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil könnte den in Bad Oeynhausen geborenen Grant Hendrik Tonne an die Spitze des niedersächsischen Wirtschaftsministeriums befördern.

Denn der Jurist, der 1995 am Gymnasium Petershagen sein Abitur ablegte und in Leese im Landkreis Nienburg lebt, könnte der Nachfolger von Olaf Lies werden. Der soll am 20. Mai zu Weils Nachfolger gewählt werden. Dass Tonne dann Wirtschaftsminister werden würde, gilt als sicher.

Der SPD-Politiker Tonne wurde 2008 und 2013 für den Wahlkreis Nienburg/Diepholz in den Landtag gewählt, war zwischen 2017 und 2022 Kultusminister in der Großen Koalition und ab dem selben Jahr bis heute Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion. In seiner Zeit als Kultusminister setzte Tonne den beitragsfreien Kindergarten durch und steht nun vor weiteren großen Herausforderungen. Zum Beispiel rund um die Krise des Autobauers VW – schließlich ist das Land Niedersachsen mit 20 Prozent hinter der Porsche Automobil Holding SE (53,3 Prozent) der größte Aktionär, knapp vor der Qatar Holding LLC (17 Prozent).

„Es ist auch keine Zeit für Experimente. Wir haben nicht die Zeit, jetzt etwas zu probieren.“ Olaf Lies

Dass vor ihm eine große Aufgabe liege, ist dem gebürtigen Ostwestfalen bewusst, bestätigte er auf der Pressekonferenz am 24. April, auf der Lies die Zukunftspläne der Landesregierung vorstellte. „Ich gehe mit einer Mischung aus großer Neugierde, mindestens genauso großem Respekt und der Lust zu Gestalten an diese Aufgabe heran“, sagte Tonne.

Der designierte Weil-Nachfolger Lies bezeichnete Tonne als die Ideallösung für den Posten des Wirtschaftsministers. „Er verkörpert genau die Tugenden und Fähigkeiten, die wichtig sind: Verlässlichkeit, Klarheit und Kontinuität.“ Als ehemaliger Kultusminister bringe Tonne zudem die nötigen Erfahrungen mit, um auch in schwierigen Zeiten wichtige Entscheidungen für die Zukunft zu treffen, so Lies gegenüber dem Norddeutschen Rundfunk. Die Deutsche Presseagentur zitiert Lies darüber hinaus noch wie folgt: „Es ist auch keine Zeit für Experimente. Wir haben nicht die Zeit, jetzt etwas zu probieren.“