Bielefeld/Gütersloh . Die Stiftung Zukunft Handwerk OWL hat den diesjährigen Zukunftspreis unter dem Motto „Handwerk gestaltet Heimat“ auf einer Festveranstaltung in der Skylobby im Gütersloher Theater verliehen. Der Preis wurde in zwei Kategorien vergeben. Preisträger in der Kategorie „Einsatz für die Gemeinschaft“ sind die Mattern GmbH, ein Autohaus mit Hauptsitz in Bünde und darüber hinaus zwölf Standorten in Ostwestfalen-Lippe sowie einem im Kreis Diepholz, und die Ulrich Rotte Anlagenbau und Fördertechnik GmbH aus Salzkotten. In der Kategorie „Zukunftsorientiertes Bauen“ wurden die Eggersmann GmbH & Co. KG aus Marienfeld und die Hecker System Holzbau GmbH & Co. KG aus Marienmünster ausgezeichnet.

„Handwerksbetriebe prägen nicht nur das ökonomische Gefüge, sondern sind auch Träger kultureller und sozialer Werte. Sie bauen nicht nur Häuser und Brücken, sondern gestalten auch maßgeblich die Räume, in denen gelebt und gearbeitet wird“, erklärte Dr. Jens Prager, Vorstandsvorsitzender der Stiftung und Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer OWL. Mit der Auswahl der Kriterien wolle die Stiftung auf die Bedeutung des Handwerks für das Leben in der Region aufmerksam machen.

Gemeinsam mit Matthias Heidmeier, Staatssekretär im Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, übergab Prager die Auszeichnungen. Der Staatssekretär betonte: „Der diesjährige Zukunftspreis im Handwerk von Ostwestfalen-Lippe zeigt eindrucksvoll, wie Handwerksbetriebe durch innovative Praktiken und soziales Engagement die Zukunft dieser Region mitgestalten. Diese Unternehmen setzen Maßstäbe im zukunftsorientierten Bauen und im Einsatz für die Gemeinschaft. Sie beweisen, dass nachhaltiges Handeln und gesellschaftliche Verantwortung nicht nur möglich und dringend notwendig sind, sondern auch Wettbewerbsfähigkeit sichern. Ich freue mich, heute Betriebe auszeichnen zu dürfen, die mit ihrem Engagement Vorbilder für unser gesamtes Land sind.“

Mehrmarken-Händler Mattern gründet eigenes Unternehmen für die Installation von Wallboxen und Solaranlangen

Das Mehrmarken-Autohaus Mattern bietet den Verkauf von Automobilen sowie einen umfangreichen Service rund ums Fahrzeug. Die Geschäftsführung hat Jürgen Mattern inne. Um die Umstellung auf E-Fahrzeuge durch die Installation von Wallboxen oder Solaranlagen voranzutreiben, hat Mattern das Tochterunternehmen ProElectrify in Herford gegründet. Das Autohaus Mattern ist Hauptsponsor und wirkt bei der Organisation des jährlichen Auto Mattern Wälle Laufes mit. An den „Tagen der offenen Tür“, die in diesem Jahr am 9. und 10. März stattgefunden haben, bietet das Autohaus Getränke und Speisen gegen Spenden. Das Geld kommt vollumfänglich Organisationen wie der Tafel, dem Mädchenhaus, den Herforder Werkstätten, dem Kinderschutzbund oder Bethel zugute. Nach dem verheerenden Erdbeben in der Türkei und Syrien ging eine größere Summe an das Bündnis „Aktion Deutschland Hilft“, das die Menschen vor Ort unterstützte.

Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Spezialist für Sonderanlagenbau Ulrich Rotte GmbH baute eine Kita mit 75 Plätzen

Die Ulrich Rotte Anlagenbau und Fördertechnik GmbH wird von Ulrich und Benedikt Rotte als geschäftsführenden Gesellschaftern und Dr. Franz-Barthold Gockel als Geschäftsführer geleitet. Der Sondermaschinenhersteller hat sich auf intelligente Technologien für die automatisierte Produktion spezialisiert, dazu zählen die Planung, die Programmierung und der Aufbau von kompletten Produktionsautomatisierungen unter Einsatz von Roboterzellen, die industrielle Bildbearbeitung, dem Sonderanlagenbau 4.0 sowie Bedienerassistenzsystemen. Der Bau einer Kita am Unternehmenssitz Tudorf war Rotte Anlagenbau und Fördertechnik GmbH eine Herzensangelegenheit. Die Einrichtung bietet Platz für 75 Kinder und sichert durch das Unterbringungsangebot Arbeitsplätze in der Region. Die Kita befindet sich in der Trägerschaft des Kreissportbundes Paderborn e. V. Die Fa. Rotte fördert darüber hinaus den Jugend- und Vereinssport, die Schützen- und Jungschützen, den Klingenthal Sport Salzkotten-Marathon sowie das Ehrenamt.

Zukunftsfest: Bauunternehmen Eggersmann setzt konsequent auf CO2-Reduzierung

Ihre traditionelle Bausparte hat die Eggersmann Gruppe durch neue Geschäftsbereiche gegen Krisen gefestigt. Gleichzeitig wird ein klarer Ansatz zur CO2-Reduzierung verfolgt. Durch strategisch kluge Erweiterungen ist es dem Unternehmen gelungen, sich zukunftsfähig aufzustellen und sich zusätzlich in der Wertschöpfungskette der Kreislaufwirtschaft zu etablieren. Ursprünglich wurde das Bauunternehmen Fechtelkord und Eggersmann (F&E) 1951 von Karl Fechtelkord für private, gewerbliche und landwirtschaftliche Bauvorhaben gegründet. Bei landwirtschaftlichen Projekten wandte F&E dabei schon ab 1975 serielles Bauen an. Mit der Errichtung des ersten eigenen Kompostwerkes in Gütersloh und der Gründung der Kompostiersparte KOMPOTEC wagte Eggersmann 1992 den Einstieg in das Geschäftsfeld „Kompostieren“. Das nächste große Ziel ist die Bindung des bei der Fermentation entstehenden CO2 in den Betonelementen des Fertigteilwerkes von BETONT, einem zu der Eggersmann-Gruppe gehörenden Unternehmen mit Sitz in Halle. Geleitet wird die Gruppe von den Geschäftsführern Karlgünter Eggersmann und Thomas Hein.

Hecker System Holzbau setzt auf nachhaltige und innovative Baukonzepte

Die Firma Hecker System Holzbau ist ein moderner handwerklicher Holzbaubetrieb, der sich auf den Holz-Fertighausbau spezialisiert hat. Durch die Verwendung vielseitiger ökologischer, nachhaltiger und moderner Baukonzepte trägt der Betrieb aktiv zur CO2-Reduzierung und Schonung von Ressourcen bei. Aufgrund der innovativen Bauweise im Fertighausbau sowie der nachhaltigen Produktion ist der Betrieb in der Lage, sich zukunftsfähig aufzustellen. Durch die bewusste Entscheidung für den Baustoff Holz hat sich das Unternehmen bundesweit am Markt etabliert. Gegründet wurde der Fachbetrieb 1891 von Zimmerermeister August Hecker. Heute wird das Unternehmen von Seniorchef Ewald Hecker, der nach der Zimmerer-Ausbildung noch das Studium zum Architekten/Bauingenieur abschloss, und seinen drei Töchtern Verena, Maria und Andrea Hecker, allesamt Diplom-Bauingenieurinnen, in der vierten Generation geführt.

Staatssekretär Matthias Heidmeier (r.) erhielt von Dr. Jens Prager, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer OWL, das Goldene Ehrenzeichen der Handwerkskammer, und einen Spaten, der auf das Neubauprojekt am Campus Handwerk hinweisen soll. Foto: HWK OWL/Thomas Starke

Höchste Auszeichnung für NRW-Staatssekretär Matthias Heidmeier

Im Rahmen der feierlichen Verleihung des Zukunftspreises Handwerk OWL in Gütersloh wurde Matthias Heidmeier (48), Staatssekretär im Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, mit dem Goldenen Ehrenzeichen der Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld ausgezeichnet. Diese höchste Ehrung der Kammer erhielt Heidmeier für sein außergewöhnliches Engagement für das ostwestfälisch-lippische Handwerk und das Handwerk allgemein.

Die Auszeichnung überreichte Dr. Jens Prager, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer. Prager unterstrich in seiner Laudatio die besondere Verbundenheit Heidmeiers mit den Werten des Handwerks : „Matthias Heidmeier hat ein untrügliches Gespür für das, was im Handwerk zählt, ein Ohr für die Menschen, die seine Hilfe brauchen, und eine beispiellose Schnelligkeit im Handeln beim Suchen und Finden von Lösungen für ein Problem.“

„Die Meisterprämie ist ein bedeutender Schritt hin zur Gleichwertigkeit von akademischer und beruflicher Bildung.“ Dr. Jens Prager

Der Hauptgeschäftsführer der Bielefelder Handwerkskammer hob Matthias Heidmeiers kompetente und zielgerichtete Unterstützung des Neubauvorhabens am Campus Handwerk in Bielefeld hervor. Auch an der Einführung der Meisterprämie in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2023 habe Heidmeier einen entscheidenden Anteil. „Die Meisterprämie ist ein bedeutender Schritt hin zur Gleichwertigkeit von akademischer und beruflicher Bildung“, betonte Dr. Prager. Während der Corona-Pandemie habe Heidmeier als Hauptgeschäftsführer des Westdeutschen Handwerkskammertages und der Landesgewerbeförderungsstelle des nordrhein-westfälischen Handwerks den Wirtschaftszweig Handwerk erfolgreich durch die herausfordernde Zeit geführt, sodass dieser gestärkt aus der Krise hervorgegangen sei, so Prager. Der Hauptgeschäftsführer der Bielefelder Handwerkskammer hob auch Heidmeiers Unterstützung des Ehrenamtes hervor und lobte dessen „Draht zu den Menschen“ und deren Belange.