Minden . Laut der IHK-Herbstkonjunkturumfrage verharrt die Wirtschaft im Kreis Minden-Lübbecke weiter im Tal. Das Konjunkturklima ist nur geringfügig besser als beim Tiefstand in der Immobilien- und Finanzkrise 2008/2009. Deshalb regt die Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK) für die Stadt Minden zügig die Erarbeitung eines „Mindenplans“ an.

Einen Katalog an Ideen und Vorschlägen stellten dazu IHK-Vizepräsidentin Daniela Drabert , Geschäftsführende Gesellschafterin Hagemeyer Retail GmbH & Co. KG, Minden, und der Mindener IHK-Zweigstellenleiter Karl-Ernst Hunting am 2. Dezember 2024 in der IHK-Zweigstelle Minden vor.

In der aktuell schwierigen Situation geht es darum, wie sich Minden für die Förderung der gewerblichen Wirtschaft und die Verbesserung der Rahmenbedingungen für Unternehmen einsetzen kann. Drabert: „Mit den aktuellen Rahmenbedingungen sind wir nur bedingt wettbewerbsfähig.“ Deshalb müsse sich die Stadt Minden konsequenter auf die Wirtschaft fokussieren. Das ginge mit Maßnahmen, die Akteure und Entscheidungsträger in Minden selbst in der Hand haben oder anschieben können. Eine florierende Wirtschaft ermögliche unter anderem mehr kommunale Investitionen. Das IHK-Papier enthält erste Vorschläge und ist thematisch breit angelegt.

„Weitere Maßnahmenvorschläge sind willkommen.“ Karl-Ernst Hunting

Karl-Ernst Hunting leitet die IHK-Zweigstelle Minden am Simeonsplatz. MT-Foto: Alex Lehn

Angeregt wird, die Vielzahl von bereits bestehenden und auch von der Stadt Minden durchgeführten Maßnahmen zur Verfügbarkeit von Auszubildenden sowie von Fach- und Arbeitskräften zu ergänzen und zu verfeinern. Beleuchtet werden müsse auch die Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Minden . Ein attraktives Stadtzentrum einschließlich Fußgängerzone wirke auch bei Anwerbung und Bindung von Fach- und Arbeitskräften als zentraler Magnet.

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Dies erfordere weitere Maßnahmen für eine Steigerung der Qualität und weitere Schritte im Leerstandsmanagement. Bereits durchgeführte Maßnahmen wie beispielsweise die Fußgängersanierung müssen upgedatet und zukunftsorientiert weiterentwickelt werden. Die IHK wünsche sich hierzu einen verstärkten Austausch mit der Stadt und darüber, was die Stadt hierzu plane. Das gilt auch für die Frage, wie die Stadt zur Bindung und Anwerbung von Beschäftigten bei der Wohnraumsuche unterstützen könne.

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Die Verfügbarkeit von geeignetem Wohnraum müsse gegeben sein. Der Mindenplan geht auch auf Themen wie Bürokratieabbau, digitale Infrastruktur (Breitbandausbau), Gewerbeflächenausweisung, Förderung von Existenzgründungen , Hochwasser, Durchführung einer Landesgartenschau, Öffnungszeiten der Innenstadtpoller, Entwicklung des rechten Weserufers, Trinkwassersicherung, Erweiterung des RegioPort OWL und Verkehrsinfrastruktur ein. Baustellen müssten besser koordiniert und gemanagt, die Erreichbarkeit der Innenstadt für die unterschiedlichen Arten des Individualverkehrs gesichert, das Parkplatzangebot für Innenstadtmitarbeitende besser kommuniziert, Ersatzparkplätze (beispielsweise auf dem Simeonsplatz) in Extremsituationen (wie bei Hochwasser) befristet bereitgestellt und die häufigen Unfälle auf der A 2 und der B 482 vermieden werden.

Der Gewerbesteuerhebesatz müsse auch in schwierigen Haushaltssituationen auf 2023er-Niveau stabilisiert werden. Zur Erhöhung der Sicherheit und des Sicherheitsgefühls aller Personen, die sich in der Innenstadt Minden aufhalten, müssen (weitere) kurzfristig wirkende Maßnahmen ergriffen werden.

Der „Mindenplan“ kann als pdf-Datei kostenfrei bei der IHK-Zweigstelle Minden unter Tel. 0571 38538-11 oder per E-Mail zweigstelle.minden@ostwestfalen.ihk.de angefordert werden.