Bielefeld . Die duale Ausbildung bietet jungen Menschen nicht nur berufliche Perspektiven, sondern auch finanzielle Vorteile. Im April 2024 verdienten Vollzeitbeschäftigte mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung im Durchschnitt 3.973 Euro brutto, während Beschäftigte ohne Ausbildung nur 3.287 Euro erhielten. Das zeigt eine Differenz von fast 700 Euro monatlich. Die IHK Ostwestfalen würdigte nun das Engagement aller Betriebe, die sich in diesem Jahr dazu entschlossen haben, erstmalig auszubilden.

Im Kreis Minden-Lübbecke sind im vergangenen Jahr 28 Mitgliedsunternehmen der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK) erstmals als Ausbildungsbetrieb aktiv geworden. Die IHK würdigt dieses Engagement mit einer besonderen Auszeichnung: der Urkunde „IHK-anerkannter Ausbildungsbetrieb“. Stellvertretend für die Erstausbildungsbetriebe im Kreis Minden-Lübbecke wurde der Gelita AG die Urkunde jetzt persönlich übergeben. Im Kreis Paderborn bildeten im vergangenen Jahr 54 IHK-Mitgliedsunternehmen erstmals aus. Die Urkunde wurde dem AiREA Hotel in Büren die Urkunde jetzt persönlich übergeben. Im Kreis Höxter waren es 14 Ausbildungsbetriebe, in Bielefeld 48, im Kreis Gütersloh 46 und in Herford 23.

Stellvertretend für die Erstausbildungsbetriebe in Bielefeld wurde der Superdry Germany GmbH die entsprechende Urkunde „IHK-anerkannter Ausbildungsbetrieb“ übergeben. Von links: Burkhard Hupe, IHK-Referatsleiter Kaufmännische Ausbildung, Adelina Roman, Auszubildende im Beruf Kauffrau im Einzelhandel, Donna Crampton, Ausbilderin, und Ute Horstkötter-Starke, IHK-Geschäftsführerin Berufliche Bildung. Foto: IHK Ostwestfalen
Stellvertretend für die Erstausbildungsbetriebe in Bielefeld wurde der Superdry Germany GmbH die entsprechende Urkunde „IHK-anerkannter Ausbildungsbetrieb“ übergeben. Von links: Burkhard Hupe, IHK-Referatsleiter Kaufmännische Ausbildung, Adelina Roman, Auszubildende im Beruf Kauffrau im Einzelhandel, Donna Crampton, Ausbilderin, und Ute Horstkötter-Starke, IHK-Geschäftsführerin Berufliche Bildung. Foto: IHK Ostwestfalen

Ute Horstkötter-Starke , IHK-Geschäftsführerin Berufliche Bildung, betonte dabei die Bedeutung des Ausbildungsengagements: „Die Duale Ausbildung ist der Schlüssel zur Fachkräftesicherung – gerade in Zeiten einer herausfordernden Arbeitsmarktlage. Unternehmen, die sich entschließen, erstmals auszubilden, leisten einen wichtigen Beitrag für die Zukunftsfähigkeit unserer Region. Mit der Ausbildung junger Menschen investieren sie nicht nur in die eigene betriebliche Entwicklung, sondern auch in die berufliche Perspektive einer ganzen Generation.“ Die IHK begleitet neue Ausbildungsbetriebe mit Beratung und Unterstützung von der ersten Orientierung bis zur erfolgreichen Durchführung der Ausbildung. Mit der Urkundenübergabe soll gezielt Wertschätzung für dieses wichtige Engagement zum Ausdruck gebracht werden.

Stellvertretend für die Erstausbildungsbetriebe im Kreis Gütersloh wurde der Wörmann Team GmbH die entsprechende Urkunde „IHK-anerkannter Ausbildungsbetrieb“ übergeben. Von links: Ute Horstkötter-Starke, IHK-Geschäftsführerin Berufliche Bildung, Betriebsleiter Fabian Flöttmann, Personalleiterin Nadja Weinbrenner und Maik Scholz-Gutknecht, IHK-Referent Kaufmännische Ausbildung. Foto: IHK Ostwestfalen
Stellvertretend für die Erstausbildungsbetriebe im Kreis Gütersloh wurde der Wörmann Team GmbH die entsprechende Urkunde „IHK-anerkannter Ausbildungsbetrieb“ übergeben. Von links: Ute Horstkötter-Starke, IHK-Geschäftsführerin Berufliche Bildung, Betriebsleiter Fabian Flöttmann, Personalleiterin Nadja Weinbrenner und Maik Scholz-Gutknecht, IHK-Referent Kaufmännische Ausbildung. Foto: IHK Ostwestfalen

Im vergangenen Jahr haben 213 Unternehmen von insgesamt 4.209 IHK-Ausbildungsbetrieben in Ostwestfalen erstmals ausgebildet – laut IHK ein starkes Zeichen für die Bereitschaft, Verantwortung in der Nachwuchsförderung zu übernehmen. In diesem Jahr sei demnach vorausschauendes Ausbilden von besonderer Bedeutung. Denn so lasse sich der Azubi-Lücke im kommenden Jahr vorbeugen. Aufgrund des Wechsels von G8 auf G9 beim Abitur in NRW werden 2026 allein in Ostwestfalen schätzungsweise 4.000 Schulabgängerinnen und Schulabgänger und damit potenzielle Auszubildende weniger dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen als in gewöhnlichen Jahren.

Stellvertretend für die Erstausbildungsbetriebe im Kreis Höxter wurde dem Unternehmen Julian Multhaupt Databuild Marketing Solutions die entsprechende Urkunde „IHK-anerkannter Ausbildungsbetrieb“ übergeben. Von links: Michael Kaiser, IHK-Referent Kaufmännische Ausbildung, Julian Multhaupt, Inhaber, Ute Horstkötter-Starke, IHK-Geschäftsführerin Berufliche Bildung und Jana Arndt, Auszubildende. Foto: IHK Ostwestfalen
Stellvertretend für die Erstausbildungsbetriebe im Kreis Höxter wurde dem Unternehmen Julian Multhaupt Databuild Marketing Solutions die entsprechende Urkunde „IHK-anerkannter Ausbildungsbetrieb“ übergeben. Von links: Michael Kaiser, IHK-Referent Kaufmännische Ausbildung, Julian Multhaupt, Inhaber, Ute Horstkötter-Starke, IHK-Geschäftsführerin Berufliche Bildung und Jana Arndt, Auszubildende. Foto: IHK Ostwestfalen

Mit der Dualen Ausbildung eröffneten sich für junge Menschen berufliche Chancen. Dass sie sich nicht zuletzt finanziell lohnten, belegten Zahlen des Statistischen Bundesamtes: Vollzeitbeschäftigte mit abgeschlossener Berufsausbildung verdienten den Statistikern zufolge im April 2024 im bundesweiten Durchschnitt 3.973 Euro brutto im Monat. Beschäftigte ohne Berufsausbildung kamen im Schnitt auf 3.287 Euro – eine Differenz von fast 700 Euro monatlich.

Stellvertretend für die Erstausbildungsbetriebe im Kreis Minden-Lübbecke wurde der Gelita AG die entsprechende Urkunde „IHK-anerkannter Ausbildungsbetrieb“ übergeben. Von links: John-Christian Sperzel, Ausbilder, Ludger Pollmann, Betriebsleiter, Ute Horstkötter-Starke, IHK-Geschäftsführerin Berufliche Bildung, Uwe Gößling, IHK-Referatsleiter Gewerbliche Ausbildung. Foto: IHK Ostwestfalen
Stellvertretend für die Erstausbildungsbetriebe im Kreis Minden-Lübbecke wurde der Gelita AG die entsprechende Urkunde „IHK-anerkannter Ausbildungsbetrieb“ übergeben. Von links: John-Christian Sperzel, Ausbilder, Ludger Pollmann, Betriebsleiter, Ute Horstkötter-Starke, IHK-Geschäftsführerin Berufliche Bildung, Uwe Gößling, IHK-Referatsleiter Gewerbliche Ausbildung. Foto: IHK Ostwestfalen

Zudem biete die Duale Ausbildung weitere Aufstiegschancen: Wer seine Ausbildung etwa in einem IHK-Beruf absolviert hat, kann im Anschluss vielfältige und strukturierte Aufstiegsfortbildungen nutzen – etwa zu Fachwirten, Betriebswirten, Industriemeistern oder Technischen Betriebswirten. Diese Weiterbildungsabschlüsse sind öffentlich-rechtlich anerkannt und entsprechen laut Deutschem Qualifikationsrahmen (DQR) dem gleichen Niveau wie akademische Abschlüsse, so die IHK. Fachwirte, Meister oder Technische Betriebswirte etwa seien dem Bachelor gleichgestellt (DQR-Niveau 6), geprüfte IHK-Betriebswirte sogar dem Master (DQR-Niveau 7).

Stellvertretend für die Erstausbildungsbetriebe im Kreis Herford wurde der Firma Bartz Metallbau GmbH & Co. KG aus Rödinghausen die entsprechende Urkunde „IHK-anerkannter Ausbildungsbetrieb“ von Uwe Gößling, IHK-Referatsleiter Gewerbliche Ausbildung, und Ute Horstkötter-Starke, IHK-Geschäftsführerin Berufliche Bildung, an die Inhaberfamilie Nina Bartz, Malte Bartz und Friedhelm Bartz übergeben. Foto: IHK Ostwestfalen
Stellvertretend für die Erstausbildungsbetriebe im Kreis Herford wurde der Firma Bartz Metallbau GmbH & Co. KG aus Rödinghausen die entsprechende Urkunde „IHK-anerkannter Ausbildungsbetrieb“ von Uwe Gößling, IHK-Referatsleiter Gewerbliche Ausbildung, und Ute Horstkötter-Starke, IHK-Geschäftsführerin Berufliche Bildung, an die Inhaberfamilie Nina Bartz, Malte Bartz und Friedhelm Bartz übergeben. Foto: IHK Ostwestfalen

Entsprechend attraktiv seien auch die Verdienst- und Entwicklungsperspektiven: Fach- und Führungskräfte mit einem solchen Abschluss übernehmen laut IHK häufig Leitungsaufgaben in Unternehmen, steigen ins mittlere bis obere Management auf – mit Einkommensperspektiven, die denen von Hochschulabsolventinnen und Hochschulabsolventen in nichts nachstehen. Für manche ebnen sie auch den Weg in die Selbstständigkeit. „Die Duale Ausbildung ist ein Türöffner – nicht nur für einen fundierten Berufseinstieg, sondern für lebenslanges berufliches Weiterkommen. Es profitieren Ausbildungsbetriebe und Auszubildende gleichermaßen“, so Horstkötter-Starke.