Kreis Lippe . Wer hätte gedacht, dass so viele Arbeitnehmer nach Lippe zur Arbeit pendeln? Die statistischen Landesämter erstellen jährlich einen Pendleratlas und veröffentlichen diesen online. Der Statistik liegen die gemeldeten sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze und die dazugehörigen Meldeadressen der Arbeitnehmer zugrunde. Die aktuellen Zahlen beziehen sich auf die Auswertung für das Jahr 2022. So sehen die Pendlerzahlen der vier größten Städte im Kreis Lippe aus.

Für Lippes größte Stadt Detmold belegt der Index 24.273 Menschen, die zur Arbeit nach Detmold pendeln. Im Gegensatz dazu verlassen mit einer Anzahl von 16.270 Menschen, deutlich weniger die Stadt für ihre Arbeitsstelle. Weitere 21.492 Detmolder leben und arbeiten in der Residenzstadt.

Mehr Frauen als Männer pendeln nach Detmold

Wie viele der Pendler Frauen und wie viele Männer sind, gibt der Pendleratlas darüber hinaus ebenfalls bekannt. Während unter den nach Detmold Einpendelnden mit insgesamt 12.869 Frauen und 11.404 Männern kein wesentlicher Unterschied zwischen den Geschlechtern besteht, sieht es bei den Pendlern, die Detmold für ihre Arbeitsstelle verlassen schon anders aus. Von den 16.270 Auspendelnden sind lediglich 6.363 Arbeitnehmer weiblich und ganze 9.907 männlich.

Doch woher kommen die Menschen, die nach Detmold zur Arbeit pendeln? Die ersten drei Plätze gehen an Städte innerhalb des Kreises Lippe. Lage führt mit 3.369 Einpendlern, darauf folgt Lemgo mit 2.987 Einpendlern und Horn-Bad Meinberg ist mit 2.396 einpendelnden Arbeitnehmern auf dem dritten Platz. Danach taucht Bielefeld mit 1.417 Pendlern, die in Detmold arbeiten, in der Statistik auf. Aus Blomberg kommen weitere 1.383 und aus Bad Salzuflen 1.253 Arbeitnehmer. Auch südlich von Detmold leben einige Menschen, die in der Residenzstadt arbeiten – 961 der Pendler haben ihren Wohnsitz in Paderborn. Aus Augustdorf kommen 870 der Arbeitnehmer, aus Steinheim 699 und aus Schlangen 532.

Vollzeitkräfte pendeln häufiger als Teilzeitkräfte

Während Lemgo in der Statistik als eine der Städte auftaucht, in der ein Großteil der nach Detmold einpendelnden Arbeitnehmer wohnen, fahren mit 2.308 Pendelnden auch die meisten Detmolder Pendler in die Nachbarstadt zur Arbeit. Von Detmold nach Bielefeld fahren 2.220 Arbeitnehmer, nach Lage 1587, nach Blomberg 918 und nach Bad Salzuflen zieht es 910 Pendler. Paderborn taucht mit 892 Arbeitnehmern relativ weit unten in der Statistik des Pendleratlas auf. Weitere 667 Arbeitnehmer fahren von Detmold nach Horn-Bad Meinberg zur Arbeit und 534 nach Augustdorf. Während nicht genügend Herforder in Detmold arbeiten, um es unter die Top Ten des Pendleratlas zu schaffen, pendeln mit einer Anzahl von 417 Menschen jedoch einige Detmolder nach Herford zur Arbeit. Des Weiteren arbeiten 304 Detmolder in Leopoldshöhe .

Die Statistik erfasst unter den Pendlern auch deren Status. Von den 24.273 Einpendelnden sind 19.681 Arbeitnehmer sozialversicherungspflichtig angestellt, 2.415 arbeiten als Beamte, 1.537 als geringfügig Beschäftigte und 640 als Selbstständige oder als mithelfende Angehörige. Für eine Vollzeitstelle pendeln 15.574 und für eine Teilzeitstelle 8.699 Arbeitnehmer nach Detmold.

Bad Salzuflen: Die meisten Pendler kommen aus Bielefeld und Herford

Für Bad Salzuflen weist die Statistik insgesamt 12.347 Einpendler auf. 15.781 der Salzufler pendeln für die Arbeit und 11.265 arbeiten und wohnen in Bad Salzuflen. Anders als in Detmold kommen mit Abstand die meisten der Einpendler aus Bielefeld (1.810) und Herford (1.357). Dann erst folgen die lippischen Städte Lage (1.308), Lemgo (1.285), Detmold (910) und Leopoldshöhe (532) in der Statistik des Pendleratlas. Darauf folgen Vlotho (368), Kalletal (353), Bad Oeynhausen (305) und Löhne (256).

Viele Arbeitnehmer pendeln von Bad Salzuflen nach Bielefeld

Genau wie bei der Statistik der Einpendler fahren auch die meisten Salzufler Pendler nach Bielefeld (3.687) und Herford (2601). Allerdings sind es für die beiden Städte damit etwa doppelt so viele Auspendler als Einpendler. Darüber hinaus pendeln 1.434 der Salzufler nach Lemgo, 1.253 nach Detmold, 629 nach Lage, 462 nach Leopoldshöhe , 443 nach Vlotho , 367 nach Bad Oeynhausen, 300 nach Löhne und auch Gütersloh taucht in den Top Ten mit 240 Auspendelnden auf. Insgesamt verzeichnet Bad Salzuflen aber ein Minus von 3.434 beim Pendelsaldo.

Mehr Lemgoer arbeiten in Detmold als umgekehrt

Für Lemgo sieht es anders aus. Mit 13.335 Einpendlern gegenüber 11.331 Auspendlern erreicht die alte Hansestadt ein Plus von 2004 beim Pendlersaldo. Außerdem arbeiten und leben insgesamt 10.419 Menschen in Lemgo. Die mit Abstand meisten Einpendler kommen aus der Nachbarstadt Detmold (2.308). Darauf folgen Lage (1.538), Bad Salzuflen (1.434), Kalletal (1.043) und Dörentrup (1.017). Dann erst schafft es Bielefeld (675) als die einzige Stadt außerhalb vom Kreis Lippe in die Top Ten der Pendleratlas-Statistik. Aus Blomberg kommen weitere 659 Einpendler, aus Barntrup 449, aus Extertal 417 und aus Horn-Bad Meinberg 365.

Auch bei den Auspendlern Lemgos schafft es Detmold (2.987) auf den ersten Platz. Folglich fahren mehr Lemgoer zur Arbeit nach Detmold als andersherum. Darüber hinaus arbeiten viele Lemgoer in Bad Salzuflen (1.285), Bielefeld (1.192), Lage (603), Dörentrup (499), Blomberg (494), Herford (472), Kalletal (262), Paderborn (204) und Leopoldshöhe (160).

Starker Wirtschaftsstandort Detmold ist beliebt bei Pendlern aus Lage

Ein deutliches Minus von 7.010 Arbeitnehmern weist Lage beim Pendelsaldo auf. Während 12.704 Lagenser außerhalb ihres Heimatortes arbeiten, kommen nur 5.694 Menschen zum Arbeiten nach Lage. Weitere 4.907 Arbeitnehmer wohnen und arbeiten in Lage. Die meisten Einpendler kommen aus Detmold (1.587). Mit großem Abstand folgen Bad Salzuflen (629), Lemgo (603) und Bielefeld (569). Vergleichsweise wenige Einpendler fahren von Leopoldshöhe (257), Oerlinghausen (230), Horn-Bad Meinberg (185), Augustdorf (149), Blomberg (124) und Herford (104) nach Lage.

Spannender sieht die Statistik der Auspendler aus. Detmold (3.369) belegt auch hier mit Abstand den ersten Platz. Ebenfalls im vierstelligen Bereich liegen Bielefeld (2.194), Lemgo (1.538) und Bad Salzuflen (1.308). Außerdem fahren 530 Lagenser nach Leopoldshöhe , 396 nach Herford, 376 nach Oerlinghausen und 218 nach Augustdorf, 184 nach Schloß Holte-Stukenbrock und 182 nach Paderborn zur Arbeit. Während Schloß Holte-Stukenbrock für Detmold, Lemgo und Bad Salzuflen weder bei den Einpendler- noch bei den Auspendlerzahlen in den Top Ten der Statistik auftaucht, arbeiten jedoch einige Lagenser in der Stadt.

Mehr als 6000 Menschen pendeln von Oerlinghausen und Leopoldshöhe nach Bielefeld

Wenig erstaunlich ist außerdem, dass mit Abstand der größte Anteil an Pendlern aus Oerlinghausen (3.130) und Leopoldshöhe (3.193) den Kreis Lippe verlässt und nach Bielefeld zur Arbeit fährt. Von Bielefeld nach Oerlinghausen (1.043) und Leopoldshöhe (1.225) fahren hingegen weitaus weniger Arbeitnehmer. Dementsprechend erreicht Oerlinghausen ein Minus von 3.428 beim Pendelsaldo – genauso wie Leopoldshöhe ein Minus von 2575 beim Pendelsaldo hat.

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