Minden . Die Stärke und Attraktivität eines Wirtschaftsstandortes lässt sich auch an den Zahlen des Pendleratlasses ablesen. Jährlich erstellen die Statistischen Landesämter diesen Index und veröffentlichen diesen online. Der Statistik liegen die gemeldeten sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze und die dazugehörigen Meldeadressen der Arbeitnehmer zugrunde. Die aktuellen Zahlen beziehen sich auf die Auswertung für das Jahr 2022.

Für Minden weist der Index 29.652 Menschen aus, die zur Arbeit nach Minden pendeln. Demgegenüber stehen 17.441 Menschen, die für ihre Arbeitsstelle das Stadtgebiet verlassen. 23.638 Arbeitnehmer leben zwischen Todtenhausen und Häverstädt und arbeiten auch zwischen Päpinghausen und Haddenhausen. Der Pendleratlas unterscheidet auch zwischen den Geschlechtern. Interessant ist, dass sich seit 2022 die Verteilung zwischen berufstätigen Frauen (46,8 Prozent) und Männern (53,2) stark angeglichen hat, es bei den Pendlerzahlen an einer Stelle eine größere Differenz gibt. Bei den Einpendlern entspricht das Verhältnis mit 13.989 einpendelnden Frauen und 15.663 einpendelnden Männern ungefähr der Verteilung der Berufstätigen.

Es pendeln mehr Männer als Frauen nach Minden

Bei den Auspendelnden geht die Schere zwischen auspendelnden Frauen (6.993) und Männern (10.448) deutlicher auseinander. Interessant ist auch die Betrachtung, von woher die Menschen nach Minden zur Arbeit kommen. Mit Abstand am meisten Arbeitnehmer pendeln von Porta Westfalica (4926) und Petershagen (4300) nach Minden. Aus Hille kommen 2485 und aus Bad Oeynhausen 1.764. Diese recht geringe Anzahl lässt sich auch mit dem starken wirtschaftlichen Umfeld der Werrestadt erklären. Gleiches gilt für Löhne (660). Aus Bückeburg kommen 1443 Arbeitnehmer, den Weg aus Lübbecke nehmen 935 Menschen auf sich, aus Espelkamp 634 und aus Rinteln 545. Rinteln verfügt mit Stüken und riha Wesergold über zwei Arbeitgeber mit vierstelligen Beschäftigungszahlen.

So wie die meisten Einpendler ihren Wohnsitz in Porta Westfalica haben, pendeln auch die meisten Mindener in die Nachbarstadt. Das sind 3.412 Männer und Frauen. Auch Porta Westfalica bietet mit der Porta Gruppe (7.300 Mitarbeiter an verschiedenen Standorten), Gebrüder Schlau (6.000 Mitarbeiter an verschiedenen Standorten) sowie vielen weiteren attraktiven Unternehmen mit dreistelligen Beschäftigtenzahlen attraktive Arbeitgeber. Von Minden nach Hille fahren 1.043 Arbeitnehmer, nach Petershagen 935. Erstaunlich ist, dass lediglich 858 Arbeitnehmer nach Bielefeld pendeln.

Deutlich weniger Pendler und Pendlerinnen für Teilzeitstellen

Die Statistik erfasst unter den Pendlern auch den Status. Von den 29.652 Einpendlern sind 25.792 Arbeitnehmer sozialversicherungspflichtig angestellt, 758 selbstständig oder mitarbeitende Familienangehörige, 1.628 arbeiten als geringfügig Beschäftigte und 1.474 sind Beamte. Für eine Vollzeitstelle kommen 20.850 und für eine Teilzeitstelle 8.802 Arbeitnehmer nach Minden.

Anbindung an die Autobahn A2 macht Porta Westfalica für Pendler interessant

Für Porta Westfalica weist die Statistik insgesamt 10.301 Einpendler auf. 12.874 fahren zur Arbeit in eine andere Kommune und 6.078 wohnen und arbeiten in Porta Westfalica. Neben Minden kommen die meisten Einpendler aus Bad Oeynhausen (791) und Petershagen (701). Vlotho (495), Bückeburg (494) und Rinteln (315) folgen auf den Plätzen. Dazwischen befindet sich Hille mit 413. Wahrscheinlich der unmittelbaren Lage an der Autobahn 2 geschuldet, kommen 217 Bielefelder und 186 Herforder hierhin.

Es fahren mehr Menschen von Porta Westfalica nach Schaumburg als umgekehrt

Möglicherweise pendeln auch 245 Portaner aufgrund der guten A2-Anbindung nach Hannover, 570 nach Bielefeld. Weder Bielefeld noch Hannover tauchten in den Zahlen für Minden in den jeweiligen Top Ten auf. Übrigens fahren deutlich mehr Portaner nach Rinteln zur Arbeitsstelle (584) als Rintelner nach Porta (315). Gleiches gilt für Bückeburg (494 Einpendler, 609 Auspendler).

204 Arbeitnehmer pendeln von Hille nach Bielefeld

Insgesamt verzeichnet Porta ein Minus von 2.573 beim Pendlersaldo. Gleiches gilt für Hille: 2.980 Menschen pendeln zu ihrer Arbeit nach Hille, 6.406 fahren in andere Kommunen. Die meisten Einpendler stammen aus Minden (1.043). Auf Platz zwei und drei folgen Petershagen (249) und Lübbecke (244). Zur Arbeit nach Minden fahren 2.485 Hiller. Mit großem Abstand folgen Bad Oeynhausen (588), Lübbecke (515) und Porta Westfalica (413). Nach Espelkamp mit den großen Arbeitgebern Merkur Group und Harting zieht es 375 Hiller, nach Bielefeld sind es 204.

228 Petershäger arbeiten in Hannover

Wenig erstaunlich ist, dass Petershagen ein Saldo von minus 6.762 aufweist. Unter den 2.803 Einpendlern sind 935 Mindener, 199 Portaner und 193 Hiller. Aus Bückeburg (126), Raddestorf (124), Warmsen (122), Stolzenau (91), Uchte (66), Rehburg-Loccum (64) und Rahden (48) kommen ebenfalls Pendler. In Minden verdienen 4.300 Petershäger ihr Geld, 701 in Porta Westfalica. Mit großem Abstand folgen Bad Oeynhausen (289), Bückeburg (258) und Hille (249). Ähnlich viele Petershäger arbeiten in Hannover (228). In Bielefeld sind es 182 Petershäger.