Kreis Lippe . Was erwarten die lippischen Unternehmen von der nächsten Bundesregierung, die aus den Wahlen am 23. Februar hervorgeht? Das wollte die Industrie- und Handelskammer Lippe in einer Befragung Ende Dezember herausfinden, kurz nachdem Noch-Bundeskanzler Scholz die Vertrauensfrage verlor. Fazit: Es sei nicht die Zeit für parteipolitische Taktiererei, fasst Hauptgeschäftsführerin Svenja Jochens das Ergebnis zusammen.

„Mehr Freiräume für die Wirtschaft“, „mehr Geschwindigkeit“ und „Verlässlichkeit“, aber auch „mutige Entscheidungen“, das erhoffen sich lippische Unternehmen von der künftigen Bundesregierung, heißt es weiter in einer Pressemitteilung. Svenja Jochens , Hauptgeschäftsführerin der Industrie- und Handelskammer, fasst die konkreten Aussagen einzelner Unternehmen zusammen, die am aktuellen IHK-Unternehmensbarometer zur Bundestagswahl 2025 teilgenommen haben. „Die Unternehmen fordern ganz dringend den Abbau von Bürokratie und übertriebenen Regularien, schnellere und digitalisierte Verwaltungsprozesse sowie geringere Stromkosten“, führt Jochens aus.

Wirtschaft in Lippe zeichnet negatives Bild im Vergleich zur vergangenen Bundesregierung

Die Industrie- und Handelskammer hatte jüngst ihre Mitgliedsunternehmen aus der IHK-Vollversammlung sowie aus den IHK-Ausschüssen um eine Einschätzung zur Veränderung der Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands und zu den wichtigsten wirtschaftspolitisch relevanten Themen der nächsten Legislaturperiode im politischen Berlin befragt.

Die befragten Unternehmen aus Lippe zeichnen ein deutlich negatives Bild, wenn es um den Vergleich der heutigen Wettbewerbsfähigkeit gegenüber der letzten Legislaturperiode geht. Knapp 98 Prozent beklagen eine größtenteils deutliche Verschlechterung ihrer Wettbewerbsfähigkeit wegen der hohen Energiekosten . 96 beziehungsweise 93 Prozent sehen den Standort Deutschland wegen Bürokratie oder gestiegener Arbeitskosten schlechter aufgestellt als noch vor der Ampelregierung. Am wenigsten verschlechtert hat sich die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands laut Umfrage bei der Digitalen Infrastruktur.

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Wirtschaft in Lippe fordert wie viele den Abbau der Bürokratie

„Die künftige Bundesregierung wird schnell und konsequent viele Baustellen anpacken müssen“, schließt Jochens aus den Umfrageergebnissen. 10 der 15 abgefragten Themen sehen die Unternehmen als vordringlich an. Besonders drückt der Schuh bei den IHK-Mitgliedsunternehmens beim Abbau von Bürokratie und Regulatorik und schnelleren Verwaltungsprozessen. Darüber hinaus wünschen sich die Unternehmen vor allem, dass die neue Bundesregierung staatliche Belastungen auf den Strompreis reduziert, die Infrastruktur verbessert, bei der Unternehmensbesteuerung entlastet und Sozialabgaben begrenzt.

„Die künftige Bundesregierung wird schnell und konsequent viele Baustellen anpacken müssen“ Svenja Jochens, Hauptgeschäftsführerin IHK Lippe zu Detmold

Forschung und Entwicklung müssten weiter gestärkt werden. Weiterhin als wichtig wird eine verlässliche und wettbewerbsfähige Klimapolitik erachtet. Auf etwas mehr Ablehnung als Zustimmung stößt die Lockerung der Schuldenbremse. Jochens: „Es braucht einen parteiübergreifenden Konsens der demokratischen Parteien. Noch in der Pipeline befindliche gesetzliche Regelungen, die die Wirtschaft entlasten, sollten noch vor der Wahl verabschiedet werden. Es ist keine Zeit für parteipolitische Taktiererei.“

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