Ostwestfalen-Lippe . Die Frage klingt fast banal – doch viele hätten aktuell keine gute Antwort parat: Was würde passieren, wenn ich als Chef plötzlich durch Krankheit oder Unfall für längere Zeit ausfalle? Unglücke passieren – sie kommen unvorbereitet und treffen einen aus heiterem Himmel. Und auch, wenn es zunächst nur eine Person direkt betrifft, mitunter hängt das Schicksal eines Betriebes mit mehreren Mitarbeitern von einem guten Notfallplan ab.

Mit der richtigen Strategie und einigen praktischen Schritten kann ein Unternehmen wirksam abgesichert werden. Frank Lumma, Referent für Unternehmensförderung bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) Lippe zu Detmold, rät daher Unternehmern, einen solchen Notfallplan zu haben. Bei der Erstellung hilft das „Notfall-Handbuch für Unternehmen“.

„Man kann von heute auf morgen nicht mehr geschäftsfähig sein.“ Frank Lumma

Das gibt es gedruckt und als PDF zum Download. Das Buch erklärt anhand von Checklisten und Formularen, für welche Notlagen Vorsorge zu treffen ist, bietet damit Orientierung und ist zugleich ein Werkzeug, um die wichtigsten Regelungen konkret umzusetzen. „Man kann von heute auf morgen nicht mehr geschäftsfähig sein“, mahnt Lumma. Dann sollte alles geregelt sein: Wo findet man wichtige Passwörter, welche Vollmachten und Firmenkonten gibt es, was sind die (wichtigsten) Kundenkontakte?

Frank Lumma von der IHK Lippe zu Detmold berät Unternehmen in Sachen Absicherung. Foto: pr/IHK Lippe

Umgang mit dem Notfall-Handbuch

Wenn der Ernstfall eintritt, kann das Notfall-Handbuch als „roter Faden“ genutzt werden, damit die Firma handlungs- und geschäftsfähig bleibt.

Die IHK empfiehlt, die einzelnen Seiten direkt im PDF auszufüllen, zu speichern und sie zusätzlich auch auszudrucken und zusammen mit allen notwendigen jeweils dazugehörigen Unterlagen abzuheften. Auf den ausgefüllten Seiten des Notfall-Handbuchs lässt sich auch vermerken, wo sich ergänzenden Unterlagen befinden. Zudem sollten die Unterlagen laufend aktualisiert und mindestens jährlich auf ihre Richtigkeit überprüft werden. Das gelte insbesondere für alle Adressen, Passwörter, Stellvertreterregelungen, Vordrucke und Ähnliches, so die IHK. Zu einem Notfallhandbuch gehören auch ein Testament, diverse Vollmachten und Verträge, die beim Anwalt oder Steuerberater aufbewahrt werden können.

Hier gibt es das „Notfall-Handbuch für Unternehmen“ als Pdf-Download: Notfall-Handbuch

Mehr zum Thema: Der Kurzcheck zur Notfallvorsorge

Hand aufs Herz: Wie gut sind Sie auf den Notfall vorbereitet? Auf diese Fragen sollten Unternehmer jederzeit eine gute Antwort parat haben. Dabei hilft das Notfall-Handbuch:

  • Gibt es im Unternehmen einen kompetenten Stellvertreter, der Sie fachlich und unternehmerisch ersetzen könnte?
  • Wissen Ihre Mitarbeiter über die aktuellen Projekte und Aufträge Bescheid?
  • Ist Ihre Büroorganisation nachvollziehbar?
  • Wer ist Ihr Ansprechpartner für steuerliche und rechtliche Fragestellungen (Steuerberater, Rechtsanwalt, Notar)?
  • Haben Sie alle notwendigen Versicherungen abgeschlossen (Betrieb, Familie, persönlich)?
  • Sind diese Informationen schriftlich und zugänglich hinterlegt?

Hier geht es zu Teil 1 zum Thema Unternehmensnachfolge

Das Notfall-Handbuch gibt es gedruckt und als PDF zum Download. Foto: pr/IHK