Schieder-Schwalenberg . Die Herausforderungen sind groß gewesen, als die aiutanda Westfalen GmbH vor gut zwei Jahren das Seniorenwohnheim am Kurpark in Schieder aus einer Insolvenz übernommen hat. Doch in kurzer Zeit schaffte es das Team um Geschäftsführer Jan Krämer, die Einrichtung wieder auf Kurs zu bringen. Das Wohnheim – jetzt unter dem Namen „aiutanda Lebenspark am Schiedersee“ – hat unter anderem eine neue Einrichtungsleitung bekommen. Zudem ist das Thema Digitalisierung in den Fokus gerückt.

„Alle 60 Plätze unserer vollstationären Pflege-Einzelappartements sind belegt – ebenso wie die sieben seniorengerechten Wohnungen im Obergeschoss“, sagt Krämer. Es gibt mittlerweile sogar eine Warteliste. Neben der schönen Lage und dem neuen Gebäude ist es vor allem die Einstellung der übernommenen Mitarbeiter gewesen, die für diese positive Entwicklung verantwortlich sind. „Das Team ist voll mitgezogen und hat sich weiterhin für die Bewohner eingesetzt“, betont der Geschäftsführer, „und das trotz Insolvenz und der Unsicherheit, wie es weitergeht“.

aiutanda fördert Mitarbeiter mit attraktiven Arbeitsbedingungen

Der „Lebenspark“ ist personell sehr gut aufgestellt, der vorherige Betreiber des Wohnheims hatte damit noch zu kämpfen. Doch Menschen, die sich für einen Beruf in der Pflege entscheiden, kennen etwa die Arbeitszeiten, betont der Geschäftsführer. „Es ist wichtig, dass die Arbeitsplätze attraktiv sind“, hebt Krämer hervor, „denn Mitarbeiter sind das wichtigste Gut in einem Unternehmen“. Daher fördert aiutanda die Belegschaft mit Aus- und Fortbildungen und vor allem mit attraktiven Arbeitsbedingungen. Erst vor wenigen Wochen wurde dafür eine neue App integriert, die den Arbeitsalltag der Pflegekräfte deutlich einfacher und schneller gestaltet.

„Die Pflegekräfte sollen sich auf das Wesentliche konzentrieren können: die Pflege der Bewohner“, betont Krämer. Durch den Einsatz der App „dexter“, einer modernen Spracherkennungstechnologie, gehören zeitaufwendige manuelle Eingaben von Bewohnerinformationen bei aiutanda in Schieder der Vergangenheit an, da diese nun direkt in bestehende Systeme integriert werden. Das Ergebnis: Es steht mehr Zeit für die Betreuung der Bewohner zur Verfügung.

Enorme Zeitersparnis: Pflegekräfte nutzen „dexter“ erfolgreich im Arbeitsalltag

Doch wie wird „dexter“ konkret genutzt? Nach der Durchführung der Behandlungspflegen eines Bewohners kann die Pflegekraft die Informationen einfach einsprechen. „Dazu muss in der App lediglich eine Sprachaufnahme gestartet werden, und schon geht es los. Zum Beispiel: ‚Frau Müller hat einen Blutdruck von 120 zu 60 und fühlt sich sehr wohl.‘ Diese Infos werden von der App verarbeitet und in die Bewohnerakte übermittelt“, erklärt Jan Krämer. Bei aiutanda in Schieder ist es jetzt nicht mehr nötig, dass die Mitarbeiter sich nach der Pflegearbeit noch mit einer zeitaufwendigen Eingabe der Informationen befassen müssen. Immer und überall können diese durch eine kurze Sprachnachricht mit dem Smartphone erfasst werden.

Marina Kesting nutzt die App "dexter" bereits erfolgreich in ihrem Arbeitsalltag. Mit Jan Krämer spricht sie über ihre Erfahrungen. Foto: Nico Düllmann
Marina Kesting nutzt die App “dexter” bereits erfolgreich in ihrem Arbeitsalltag. Mit Jan Krämer spricht sie über ihre Erfahrungen. Foto: Nico Düllmann

„Bereits nach wenigen Wochen im Einsatz stellen wir fest, dass ein Großteil der Pflegekräfte die App nutzt und sehr zufrieden damit ist. Die Zeit, die sie durch die manuelle Eingabe sparen, können sie jetzt in die Betreuung unserer Bewohner stecken“, freut sich Krämer. Die sogenannte KI-Korrektur sorgt zudem dafür, dass die Daten durch die Sprachnachricht auch richtig erfasst werden. Das ist vor allem für die Mitarbeiter interessant, die deutsch nicht als Muttersprache gelernt haben. „Wenn ein Satz mal nicht grammatikalisch korrekt ist, ist das für die App überhaupt kein Problem“, so Krämer. Auch das Thema Datenschutz spielt für das Team eine wichtige Rolle – und daher wird sichergestellt, dass nur Befugte den Zugriff auf sämtlich Daten haben, die durch die App aufgenommen werden. aiutanda stellt den Pflegekräften dafür übrigens ein Smartphone zur Verfügung, mit dem sie die App nutzen können.

aiutanda Westfalen nimmt eine Vorreiterrolle in Deutschland ein

Das Team um Jan Krämer in Schieder ist das erste in der aiutanda-Gruppe, das die App „dexter“ nutzt. „Wir nehmen hier eine Vorreiterrolle ein“, sagt der Geschäftsführer. In einer vollstationären Pflegeeinrichtung ist die Dokumentation sehr umfangreich. Dementsprechend kann der Arbeitsaufwand der Pflegekräfte vor allem in diesem Bereich deutlich reduziert werden. Alle Mitarbeiter sind dafür im Umgang mit der App geschult worden, um sie korrekt bedienen zu können. „‚dexter‘ ist sehr intuitiv – auch ältere Mitarbeiter, die zunächst etwas skeptisch waren, sind mittlerweile von der Funktion überzeugt“, sagt Krämer.

Künftig soll die Spracherkennung auch in Detmold eingeführt werden. Mit dem „aiutanda Lebenspark Am Hasselbach“ hat die aiutanda Westfalen GmbH einen weiteren Standort im vergangenen Jahr in Lippe eingerichtet. Vom komplett eigenständigen Leben in einer Service-Wohnung bis zur Versorgung im Intensivpflegebereich ist dort das Angebot ebenfalls breit gestreut. Die App „dexter“ soll künftig auch den Pflegekräften in Detmold die Arbeit vereinfachen. 2017 gegründet, werden unter dem aiutanda-Dach mit Sitz in München mittlerweile bereits mehr als 6500 Klienten deutschlandweit betreut. An 150 Standorten sind rund 2500 Mitarbeiter tätig.