Bad Salzuflen/Biemsen-Ahmsen . Die Anfänge der heutigen Gnizia Kompressoren GmbH & Co. KG gehen auf das Jahr 1954 zurück. Gründer und Ingenieur Werner Gnizia hatte in Spenge eine Immobilie erworben, in der er eine Eisenwarenhandlung für Privatkunden und einen Großhandel für Holzbearbeitungsmaschinen und Zubehör zur Fertigung von Möbeln aufzog.

Da das Geschäft florierte, baute er vier Jahre später Teile des Gebäudes um in ein Ladengeschäft mit einer 17 Meter langen Schaufensterfront, um seine Sortimente besser präsentieren zu können. Dazu gehörten Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen oder Kochherde, ebenso Rasenmäher, Industriebedarf, Farbspritzanlagen und einiges mehr.

Nach und nach entwickelte sich der Handel mit Holzbearbeitungsmaschinen und Zubehör zu einem Schwerpunkt. Werner Gnizia richtete mitunter ganze Produktionen von Möbelherstellern maschinell neu ein. Gleichzeitig boomte das Geschäft mit Farbspritzanlagen und Kompressoren. Neben der Lieferung war vor allem der Service für Instandsetzungen und Reparaturen in der hauseigenen Werkstatt gefragt.

Bevor der Mitarbeiter sich mit dem Kundendienst-Bulli auf den Weg macht, lässt er noch Druck auf die Reifen. Praktischerweise hat er den fahrbaren Kompressor gleich zur Hand. Foto: Gnizia

Die Industrie schätzte Druckluftgeräte- und -anlagen plus Service inzwischen genauso wie Landwirte oder das Handwerk. Entsprechend herrschte bald Platzmangel am Spenger Standort, so dass Werner Gnizia 1968 einen ehemaligen Furnierbetrieb in Bad Salzuflen an der damaligen Ringstraße (heute B239/Am Zubringer) kaufte, ihn umbaute, erweiterte und die Kompressorentechnik schließlich nach Lippe verlegte. Schon damals präsentierte sich das Unternehmen auf diversen Messen wie etwa der Hannover Messe oder der Landwirtschaftsmesse in Köln.

Gnizia verlagert den Sitz von Herford nach Bad Salzuflen

1972 zog der Betrieb komplett an den heutigen Standort in Bad Salzuflen um. Dort startete auch die Produktion von fahrbaren Kompressoren, wie sie das Handwerk auf Baustellen einsetzt.

1985 stieg Werner Ginzias Sohn Frank in das Unternehmen ein und führte es nach dem Tod seines Vaters ab 1994 in zweiter Generation fort. Unter seiner Regie entwickelten sich Service, Vertrieb, Planung und Fertigstellung von Druckluftanlagen kontinuierlich weiter. 1999 wurden Teile des Firmengebäudes abgerissen und durch einen Neubau ersetzt sowie im Jahr 2000 eine umfassende Sanierung der Bestandsbauten durchgeführt.

2016 zog sich Frank Gnizia aus dem aktiven Geschäft zurück und überließ seiner Ehefrau Susanne sowie Christoph Gerling die Leitung des Unternehmens. Ab 2017 gab es erneut mehrere Sanierungen und Erweiterungen am Standort. Dabei wurden unter anderem die Gebäudeteile der Verwaltung einem Facelifting unterzogen. Zuletzt wurde die Verwaltung noch einmal um 150 Quadratmeter erweitert.

Firmensitz heute: Seit 1968 ist Gnizia Kompressoren in Biemsen-Ahmsen ansässig. Der Standort am Zubringer wurde mehrmals erweitert und modernisiert, so dass er auch in puncto Energieeffizienz für die Zukunft gut aufgestellt ist. Foto: Andrea Markwitz

Einen zukunftsweisenden Schritt ging Gnizia im vergangenen Jahr, als das Unternehmen in eine GmbH & Co. KG umfirmierte, mit den Geschäftsführern Christoph Gerling und Michael Wengerowski als Doppelspitze. Während sich Christoph Gerling um die Leitung des kaufmännischen, verwaltenden Bereichs kümmert, zeichnet Michael Wengerowski für den Vertrieb und technischen Part verantwortlich. „Ich bin davon überzeugt, dass der Entschluss zur Aufteilung der Kompetenzen richtig war, um auch in Zukunft erfolgreich zu sein“, erklärt Christoph Gerling, der 2013 als Berater bei Gnizia anfing. „Bei den hohen Anforderungen heutzutage kann kein Firmenchef mehr den technischen und kaufmännischen Bereich allein zufriedenstellend abdecken und verantworten“, meint auch Michael Wengerowski, der aus dem Elektrohandwerk kommt und 2008 als Techniker bei Gnizia startete. 2016 stieg der heute 41-Jährige zum Projekttechniker auf, vier Jahre später zum Prokuristen.

Gnizia geht mit Hochdruck in die Zukunft

Von Autoindustrie bis Zahnarztpraxis bedient Gnizia heute die unterschiedlichsten Branchen. Gerade wird eine neue Abteilung aufgebaut mit Drucklufterzeugern etwa für den Tauchsport. Druckluft wird heute in den unterschiedlichsten Branchen genutzt. Kompressoren kommen zum Beispiel in der Auto- und Lebensmittelindustrie, der Holzverarbeitung, im Maschinenbau, bei der Metallver- und -bearbeitung oder in der Schweiß- und Lasertechnik zum Einsatz. Auch sind sie unverzichtbar für Betriebe mit Fertigungslinien. Die Landwirtschaft, Handwerksbetriebe wie Kfz-Werkstätten, Tischlereien, Zimmereien, aber auch der Straßenbau sowie Zahnarztpraxen arbeiten ebenfalls mit Druckluft.

Gnizia bietet für jede Druckluft-Anwendung die passende Lösung

„Und jede Anforderung ist anders“, betont Michael Wengerowski, der die Gnizia GmbH & Co. KG gemeinsam mit Christoph Gerling seit vergangenem Jahr als Doppelspitze führt. „Während das Handwerk eher fahrbare, mobile Druckluftsysteme braucht, arbeiten Fertigungsstraßen der Industrie hauptsächlich mit fest installierten Systemen, die gerne die Größe einer Autogarage haben können“, spricht der 41-Jährige das breit gefächerte Arbeitsfeld des Unternehmens an.

„Grundehrlich, transparent, nachhaltig.“ Christoph Gerling

Die Expertise der Bad Salzufler Kompressoren-Profis wird hoch geschätzt, denn Beratung und Planung orientieren sich immer am Bedarf des jeweiligen Kunden. „Grundehrlich, transparent, nachhaltig“, beschreibt Christoph Gerling die Leitsätze, auf die sich Gnizia-Kunden verlassen können. Dabei ist es selbstverständlich, dass die Anlagen auch in Sachen Energieeffizienz und CO2-Einsparung neuesten Standards entsprechen. Statt mit Öleinspritzung beim Verdichtungsvorgang arbeiten die neuen Systeme heute zum Beispiel zunehmend mit Wasser. „Auf Wunsch erstellen wir für unsere Kunden auch schlüsselfertige Anlagen. Von der Konzeptionierung über den Rohrleitungsbau, die Elektrotechnik und Steuerung bis hin zur Zu- und Abluft für eine energetische Nutzung reicht hier unser Rundum-sorglos-Paket“, so Michael Wengerowski.

Gnizia setzt auf Qualität und vertreibt vorzugsweise Kompressoren der Firma Kaeser aus Coburg. Foto: Kaeser Kompressoren

Neben dem Vertrieb ist das Team aus acht Servicetechnikern und zwei Projekttechnikern spezialisiert auf die Wartung sowie Reparatur von Druckluftanlagen – mit Notdienst rund um die Uhr und an 365 Tagen im Jahr. Das Unternehmen agiert bundesweit, aber zumeist sind die Mitarbeiter täglich im Umkreis von 100 Kilometern unterwegs, damit den Kunden im Raum Hannover, im nördlichen Ruhrgebiet oder an der holländischen Grenze nicht die Luft ausgeht. „Zwar verbindet uns seit 1985 eine enge Geschäftsbeziehung mit dem Hersteller Kaeser aus Coburg, doch wir warten und reparieren auch alle anderen Fabrikate“, erklärt Christoph Gerling.

Dass Energieeffizienz und Ökologie bei Gnizia keine leeren Worte sind, zeigt sich auch im eigenen Haus. Ein papierloses Büro ist ebenso selbstverständlich wie die Kommunikation über PC, Smartphone und Tablet. Seit August 2021 hat Gnizia eine 34-Kilowatt-Photovoltaikanlage auf dem Dach, in Verbindung mit einem 60-kWh-Stromspeicher. Auf dem insektenfreundlich bepflanzten Grundstück gibt es zudem vier öffentlich zugängliche Ladesäulen für E-Autos. Laut Christoph Gerling sind Vertrieb und Geschäftsleitung zu 100 Prozent elektrisch unterwegs.

Dass Service groß geschrieben wird, zeigt schon die ansehnliche Fahrzeugflotte. Für Wartung und Instandsetzung sind die Techniker im Radius von etwa 100 Kilometern täglich unterwegs, damit den Kunden nicht die Luft ausgeht. Foto: Gnizia GmbH & Co. KG

Auf dem Erreichten der Familie Gnizia wollen sich Christoph Gerling und Michael Wengerowski keineswegs ausruhen. Für die Zukunft haben sie bereits eigene Ideen und sind derzeit unter anderem dabei, eine Hochdruck-Abteilung aufzubauen mit Drucklufterzeugern für den Schieß- und Tauchsport oder für Atemluftgeräte von Rettungskräften. Da es bei Gnizia keine halben Sachen gibt, werden für die Geräte neben dem Vertrieb auch Wartung und Instandsetzung angeboten.

Aktuell gehören 21 Mitarbeiter zur Gnizia-Familie. Weil die Zeichen auf Wachstum stehen, sind fähige Leute für den technischen Bereich immer herzlich willkommen. „Das können zum Beispiel Kfz-Mechatroniker sein, aber auch Fachkräfte aus dem Elektrohandwerk“, freut sich Michael Wengerowski auf Bewerbungen.