Minden . Die erste Brettsperrholzanlage (BSP) konzipierte Minda bereits 2010. Vorausgegangen war eine intensive Entwicklungsphase. Eingeflossen in die im Westerwald bei van Roje aufgebaute Anlage sind die Erfahrungen, die Minda seit der Gründung 1979 auf den Gebieten der Fördertechnik und Intralogistik, sprich alle innerbetrieblichen Material-, Waren- und Informationsflüsse und natürlich dem Anlagenbau, gesammelt hat.

Insgesamt können durch das Zusammenspiel dieser Erfahrungen Produktionsabläufe effizienter und somit kostensparender gestaltet werden. Doch warum setzt genau diese Minda-Anlage im Holzwerk van Roje weltweit einen Maßstab?

Das ist recht simpel erklärt: Holz als Baustoff rückt seit einigen Jahren immer stärker in den Fokus, ist nachhaltig, wächst aber eher langsam nach. Also muss mit dem Baustoff Holz sorgsam umgegangen werden. Die im Holzwerk van Roje umgesetzte Minda-Lösung ist daher ein großer Schritt nach vorne, weil nach dem Errichten der großen Anlage im zweiten Schritt eine Recyclinganlage von Minda errichtet wurde. Diese ermöglicht die direkte Weiterverarbeitung von Holzausschnitten. Denn van Roje produziert unter anderem große Brettsperrholzteile für den Fertighausbau, an denen im van-Roje-Werk die Aussparungen für Fenster und Türen herausgefräst werden.

Lamellenpaternoster zum Aushärten der Keilzinkenverbindungen. Foto: pr/MINDA Industrieanlagen GmbH

Neue Anlage von Minda sorgt bei van Roje für die Optimierung der Wertschöpfungskette

Zunächst entstand 2022 die hochmoderne, Werkhalle-füllende Produktionsanlage für Brettsperrholz im van Roje-Werk. Für das Unternehmen eine große Investition und für Minda eine große Herausforderung. Denn das Platzangebot war begrenzt und somit musste die neue Anlage über zwei Etagen hinweg konzipiert werden. Aufgrund des begrenzten Platzangebots war es nicht möglich, die von Minda entwickelte Recyclinganlage in die untere Ebene der eigentlichen Produktionsanlage zu integrieren. Sie wurde in der zweiten Ebene untergebracht, wobei beide Ebenen miteinander verbunden sind.

„Mit der Installation einer Recyclinganlage für die BSP-Ausschnitte investieren wir erneut in ressourceneffiziente Produktionsanlagen und optimieren die Wertschöpfungskette für den Rohstoff Holz“, hieß es vor knapp einem Jahr dazu vom Auftraggeber van Roje.

So läuft die Weiterverarbeitung der Abschnitte

Im Anschluss an die Produktion der Fertighausteile kommt eine sogenannte Abbundanlage zum Einsatz. Diese fräst computergesteuert die Platzhalter für Fenster und Türen aus den riesigen Brettsperrholzplatten heraus.

Die entstehenden Resthölzer werden nun gescannt, über ein Vakuumsystem angehoben und über ein Transportsystem der Recyclinganlage zugeführt. In dieser werden die Ausschnitte in kleinere Bretter verschiedener Längen und Stärken gesägt und an den Enden mit einer Verzahnung versehen. Durch die Verzahnungen können die Bretter ineinander geführt werden. Durch Verleimen entstehen dann stabile Endlosbretter. Fachingenieure und Handwerker nennen diesen Arbeitsschritt keilzinken. Bei diesem Vorgang entstehen also wieder Platten oder Konstruktionshölzer mit verschiedenen Maßen und werden dem Produktionsprozess wieder zugeführt.

Fenster- und Türausschnitte zum Recyceln. Foto: pr/ MINDA Industrieanlagen GmbH

Das Besondere an der Minda-Recyclinganlage ist, dass die entstehenden Holzabschnitte nicht erst zwischengelagert werden müssen, sondern direkt wieder dem Produktionsprozess zugeführt werden. Außerdem kann die Recyclinganlage als Stand-Alone-Anlage aufgestellt oder in die Produktionsstraße integriert werden. Von den auf die Kundenbedürfnisse zugeschnittenen Produktionsanlagen für Brettsperrholz hat Minda weltweit schon mehr als 20 realisiert.

Außerdem kommen Minda-Anlagen nicht nur in der Massivholzindustrie zum Einsatz. Auch bei der Weiterverarbeitung von Wellpappe, im Automobilbereich und im Bereich der Fahrzeugwäsche sowie der Holzwerkstoffindustrie ist das Know-how gefragt.

Minda ist Mitglied im Technologie-Cluster IT`s OWL

Minda bringt sich als Mitglied im Technologie-Clusters IT`s OWL ein und leistet mit seiner Recyclinganlage einen Beitrag auf dem Weg zum großen Ziel „Industrie.Zero“. Durch intelligente Systeme, zum einen beim Thema Energie und zum anderen bei der Entwicklung von Intelligenten Technischen Systemen soll die Wertschöpfung – insbesondere in der Produktion – nachhaltiger gestaltet werden.

Infobox: Das ist die Minda-Gruppe

  • Der Name Minda kommt nicht von ungefähr, schließlich trägt der gleichnamige Industrieanlagenbauer aus Minden den Namen seines Stammsitzes gleich in seinem Namen und drückt damit seine Heimatverbundenheit aus. Etwa um das Jahr 800 wurde Minden unter der lateinischen Bezeichnung „Minda“ erstmalig in den fränkischen Reichannalen, als Karl der Große das Bistum Minden gründete, urkundlich erwähnt.
  • Neben dem Stammsitz in Minden gehören noch die Standorte im schaumburgischen Stadthagen, Tangermünde und in Granite Falls (USA, North Carolina) zur Unternehmensgruppe.
  • Geschäftsführender Gesellschafter ist Robert Falch, der die Führung des Unternehmens von Gründer Eberhard Falch Anfang 2024 übernahm. Robert Falch ist außerdem Vorsitzender des Arbeitgeberverbandes Minden-Lübbecke.