Minden . Textile Dienstleistungen sind das Paradebeispiel für Kreislaufwirtschaft. Sitex aus Minden ist dabei ein Vorreiter in seiner Branche.

Was uns die Werbung in den 1990er Jahren versprach, nämlich „milde Bleiche ohne Chlor“, ist bei Sitex schon seit 40 Jahren Alltag. Der Verzicht auf Chlor und stattdessen der Einsatz von Aktivsauerstoff im Reinigungsprozess ist bei dem 1947 gegründeten Dienstleister für Wäscheversorgung nur einer von vielen Aspekten nachhaltigen Handelns.

Die Sitex-Unternehmensgruppe ist führend im Bereich der textilen Vollversorgung im Gesundheitsbereich. Täglich werden an den 25 Standorten, in der Region sind das Minden und Porta Westfalica, rund 900 Tonnen Textilien gereinigt.

„Insgesamt versorgen wir so rund 340.000 Krankenhausbetten mit Wäsche und eine Million Menschen in verschiedenen Branchen mit Workwear“, berichtet Constantin Paul, seit 2023 Mitglied der Geschäftsführung des somit in der vierten Generation geführten Familienunternehmens.

Ohne Sitex würde die Gesundheitsversorgung kollabieren

Stephan Richtzenhain, Geschäftsführer der dritten Generation, verdeutlicht den Stellenwert von Sitex: „Ohne unsere Textilien kann kein Kind geboren werden, kann kein alter Mensch gepflegt werden, kann kein Mensch operiert werden, können aber auch keine Lebensmittel produziert werden.“

Sitex deckt dabei alle Facetten der textilen Dienstleistungen ab. Diese umfassen Beschaffung, Logistik, die hygienische Aufbereitung und die Verteilung beim Kunden vor Ort. Um diese Fülle von Aufgaben und Massen von Wäsche zu bewältigen, sind große Mengen Energie, Wasser und natürlich Waschmittel nötig.

Nur ein Aspekt der Nachhaltigkeit: Energieverbrauch um 50 Prozent reduziert

Durch umfangreiche Modernisierungen halbierte Sitex seinen Energieverbrauch. Die in den großen Trockenanlagen und Mangeln entstehende Wärme wird direkt für die Wasseraufbereitung genutzt. Darüber hinaus sorgt die automatische Waschmitteldosierung, angepasst an Waschtemperatur und nötiger Wassermenge dafür, dass kein Milliliter zu viel eingesetzt wird. Ein erheblicher Teil des Waschwassers kann zudem durch Filtrierung bis zu dreimal wiederverwendet werden.

Bei Sitex schaut man aber nicht nur bei sich selbst nach den nachhaltigsten Lösungen, sondern schon bei der Beschaffung der Textilien. Seit vielen Jahren setzt Sitex auf den Einsatz von Bekleidung aus Tencel im Gesundheitswesen und zeichnet so dafür verantwortlich, dass heute bereits rund jede vierte Pflegekraft in Deutschlands Krankenhäusern dieses innovative Material trägt.

„Der Baumwollanbau ist sehr wasserintensiv und für mehr als 30 Prozent der weltweit in der Landwirtschaft eingesetzten Pestizide verantwortlich.“ Moritz Schäpsmeier

Diese, aus Tencel hergestellten und äußerst langlebigen Textilien werden in Deutschland und Österreich ausschließlich aus Holz aus nachhaltiger, FSC-zertifizierter Forstwirtschaft produziert, sowie zunehmend aus Restholz der Holzindustrie. Außerdem setzen die Produzenten wasserbasierte Lösungsmittel ein, erzeugen daher kein Abwasser.

„Tencel ist deutlich nachhaltiger als Baumwolle“, unterstreicht Moritz Schäpsmeier, bei Sitex für die Unternehmenskommunikation verantwortlich und verdeutlicht: „Der Baumwollanbau ist sehr wasserintensiv und für mehr als 30 Prozent der weltweit in der Landwirtschaft eingesetzten Pestizide verantwortlich.“

Menschen aus mehr als 70 Nationen arbeiten bei Sitex und sorgen dafür, dass die essentielle Versorgung mit hygienischen Textilien im Gesundheitssystem und der Lebensmittelproduktion stabil bleibt. Foto: Sitex/Christian Schwier

Neben dem Umweltschutz zählt bei Sitex auch der Umgang mit den Menschen zum Komplex der Nachhaltigkeit. An den Standorten arbeiten Menschen mit Herkunft aus 70 Nationen, darunter auch Geflüchtete aus dem Irak, Syrien oder Afghanistan. „Wir sind ein weltoffenes Unternehmen. Wenn wir diese Menschen nicht integrieren würden, könnten wir von einem Tag auf den anderen schließen, die Versorgung würde kollabieren“, stellt Richtzenhain klar.