Minden-Lübbecke . Umweltfreundlich arbeiten und Kosten sparen: Schon mehr als 80 Unternehmen profitierten von der Vernetzung und der Vermittlung von Know-how durch das vom Kreis Minden-Lübbecke aufgelegte Förderprogramm Ökoprofit.

Das Programm Ökoprofit steht für Wirtschaftsförderung in Verbindung mit Umweltmanagement und deckt so gefragte Themen ab wie Sustainability, ressourcenschonendes Arbeiten und effiziente Arbeitsabläufe.

Die Grundidee entstand bereits in den 1990er Jahren. Standen damals noch betriebliche Energieverbräuche im Vordergrund, geht es in der Gegenwart auch um die Themenkomplexe innerbetriebliche Mobilität, Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen und Nachhaltigkeit.

Der Fokus richtet sich vor allem auch auf den wirtschaftlichen Nutzen für die teilnehmenden Unternehmen. Umgesetzt wird Ökoprofit in einem regionalen Verbund – federführend durch den Kreis Minden-Lübbecke -, in einer Runde von bis zu zehn Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen. Aufgeteilt sind diese Runden in Workshops, Einzelberatungen und schließlich die Zertifizierung.

Das Hauptziel von Ökoprofit ist die systematische Umsetzung kostensenkender Maßnahmen in den Unternehmen und somit deren langfristige ökonomische und ökologische Stärkung. Kostensenkungen können die Unternehmen durch einen geringeren Verbrauch von Energie, Wasser und Betriebsmitteln sowie der Reduzierung der Abfallmengen erreichen. Zudem werden auch die innerbetrieblichen umweltrelevanten Prozesse von den erfahrenen Beratern, die einem Unternehmen während der gesamten Projektlaufzeit zur Seite stehen, betrachtet. Auch hier lassen sich viele kleine Maßnahmen mit in der Summe großer Wirkung umsetzen.

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Von anderen Unternehmen lernen: Genauso wie beim vom Kreis initiierten Klimastammtisch tauschen die teilnehmenden Unternehmen innerhalb der Workshops Erfahrungen aus. Hier werden auch die Mitarbeiter der jeweiligen Unternehmen in die Projektarbeit, unter anderem durch Schulungen, mit einbezogen, für das Thema sensibilisiert und dementsprechend auch gefördert.

Ein weiterer zentraler Aspekt von Ökoprofit ist, dass die Unternehmen nach einer Zertifizierung die im Rahmen des Projekts entwickelten, eigenen Umweltprojekte weiterverfolgen und den eingeschlagenen Weg verstetigen und dazu animiert werden, sich in weiterführende Managementsysteme einzuarbeiten.

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Weitere positive Nebeneffekte sind die Steigerung des eigenen Images des teilnehmenden Unternehmens und durch die Projektgespräche ein verbesserter Kontakt zu den Ansprechpartnern in den Behörden.

Ökoprofit wird gefördert durch den Kreis Minden-Lübbecke und das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes NRW. Vorsitzender des begleitenden Lenkungskreises und der Zertifizierungskommission ist Dr. Friedrich-Wilhelm Hillbrand. Kooperationspartner sind die Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld, die Kreishandwerkerschaft Wittekindsland, die Umweltinitiative der Wirtschaft in Minden-Lübbecke , die Effizienz-Agentur NRW , die Fachhochschule Bielefeld-Campus Minden, die OrgaPro Espelkamp und das Informationszentrum 3. Welt Minden e.V..

Infobox: Ökoprofit steht allen Unternehmen offen

Für die kommende Zertifizierung können sich interessierte Unternehmen beim Kreis Minden-Lübbecke anmelden.

Seit der Einführung des Programms haben schon mehr als 80 Unternehmen die Ökoprofit-Auszeichnung erhalten.

2024 konnte Landrat Ali Doğan Zertifikate übergeben an AMR Entsorgungs GmbH, Rahden (Dienstleister in der Abfall-, Metall- und Schrottentsorgung), Ernst Eggers Holz-Großhandlung Minden (Handel mit Holzwerkstoffen und Bauelementen), PMT GmbH Rahden (3D-Druck), Schulte International GmbH Bad Oeynhausen (Engineering Interior Design), Steffen Schiffel GmbH Minden (IT-Systemhaus und Telekommunikation), Weser Wintergarten GmbH Porta Westfalica (Handwerk und Bau), Stadt Porta Westfalica (für das Schulzentrum Süd).